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Anlaß

In unterschiedlichen Regionen fallen in der Nacht vom 14. Auf den 15. Juli mehr als Liter Regen pro Quadratmeter. Die Schäden in den betroffenen Regionen sind von verheerendem und historischem Ausmaß.
Bereits wenige Tage nach den Starkregen-Ereignissen richtete ein Expertenteam der Europäischen Genossenschaft EQAsce in Bonn ein Lagezentrum für eine Fach Task Force zur Wiederherstellung landwirtschaftlicher Bodenwerte ein. Schnell entstand eine konzertierte Aktion aller privaten und ehrenamtlich Helfenden.

Motivation

Die Flutkatastrophe hat für sehr viele Menschen in den Regionen eine tiefgreifende Veränderung in allen gewohnten Tagesabläufen mit sich gebracht.

Entstandene Schäden sollen schnell bewertet, betroffene Betriebe fachkundig beraten und bei der Durchführung der Sanierung finanzielle über die Wiederaufbau- Gelder aus dem Bund und den Ländern unterstützt werden. Nur so gelingt es, weitere Schäden für Umwelt, Gesundheit und die Sicherheit der Futter- und Nahrungsmittel zügig abzuwenden.

Täglich erreichen das EQA Lagezentrum neue ungeklärte Fragen und Bitten um fachliche Unterstützung. Denn betroffene Privathaushalte, Unternehmen, Kreise und Städte stehen vor Problemen, wie sie die entstandenen Schäden schnell bewerten lassen und zügig weitere Spätfolgen für die Umwelt, die Gesundheit und die Sicherheit verhindern können.

 

Ziele der Fach Task Force

  • Darstellung des Handlungsbedarfs, wie die Krisenbewältigung über neue Public Private Partnership Strukturen zügig gelingen kann
  • Austausch von Erfahrungen, welche unterschiedlichen Herausforderungen bei der haupt- und ehrenamtlichen Soforthilfe bestanden und nach wie vor vorhanden sind
  • Aufzeigen von technischen Möglichkeiten, die zur Bewertung der Schadenslagen heute bereits zur Verfügung stehen und zügig eingesetzt werden können
  • Bündelung von Wissen, das zur Planung und Durchführung konkreter Wiederaufbaumaßnahmen erforderlich ist
  • Erhöhung der Sichtbarkeit für ein agiles Netzwerk am Standort Bonn zur Neuausrichtung einer europäischen Resilienz Strategie
  • Motivation von Studierenden, sich an studienbegleitenden Weiterbildungsprogrammen in der Wirtschafts- und Wissenschaftsregion zu beteiligen (Krisenhelfer*in Zertifikat)
  • Planung und Durchführung konkreter Maßnahmen zur Finanzierung der Wiederherstellung der Bodenwerte

 

Akteure der Initiative

 

Das Ingenieurbüro Dr. Klaus Becker – Planung aller Maßnahmen zur intensiven Sachstands- und Schadenaufnahme

Hierzu gehören:

    1. Abgleich der betroffenen Areale über Luftbildkartografie vom Zeitraum vor und nach der Flut zur räumlich bildlichen Darstellung und Vergleich betroffener Areale.
    2. LIDAR-Aufnahmen vor und nach der Flut und rechnerische Differenzhöhendarstellungen. Damit lassen sich abgeschwemmte und überschwemmte Bereiche kategorisieren, um Sanierungs- und Meliorationsverfahren für insbesondere mein Fachgebiet betreffende weinbaulich und landwirtschaftlich genutzte Flächen ausarbeiten zu können. Selbstredend gilt das für alle anderen betroffenen Schäden.
    3. Abgleich dieser Spezialkartenauswertungen mit den amtlichen Baugrundbodenkarten, Flurkarten und Bodenwertkarten zur Eigentums-/Nutzungsdarstellung sowie Schadens- und Wertermittlung.
    4. Abgleich mit den ö. r. Planungsregularien wie: Bebauungsplänen, Gebietsentwicklungspläne, Landschafts-/Landschaftsschutz-/Naturschutzpläne, Wasserschutzzonenausweisungen u. a..

 

Timo Kazmierczak – Geschäftsführer Medien Bonn GmbH

Als Veranstalter namhafter Unternehmerveranstaltungen wie die Top Charity-Nacht und die Top Sommer-Nacht gründete er unmittelbar nach der Flutkatastrophe die Plattform „Pack an“. Über diese Plattform finden Helfende und Betroffene zusammen. Zu den Gesuchen und Angeboten auf der Website gehören z. B. Kinderbetreuung, Vermittlung von Bauma- schinen, Transportfahrzeuge, Unterkünfte uvm. Nach Einrichtung des Lagezentrums der EQAsce Task Force übernahm „Pack an“ auch die Vermittlung von Fachexperten und Hilfesuchenden, Winzern, Landwirten, Gartenbauern und Grundstücksbesitzern. In Sachen Berichterstattung bildet die Medien Bonn GmbH das Team hinter dem Format „KönnesLIVE“ und ist seit der 2. Woche in der Flutregion unterwegs, um Interviews zu führen und eine Dokumentation zu drehen.

 

Markus Wipperfürth – Lohnunternehmer und Landwirt

Als ehrenamtlicher privater Ersthelfer an der Ahr blieb er bis heute Ansprechpartner und Stimme Helfenden und Betroffenen.
Er studierte Agrarwissenschaften an der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn und leitet nach seinem Studium einen landwirtschaftlichen Betrieb und ist als Lohnunternehmer tätig.

Täglich berichtet er über seinen Facebook Kanal über die von der Flut betroffenen Menschen und ihre Helfer vor Ort. Seit September gehört er zur Fach Task Force.

 

Dr. Heiner Hoogen – Landwirt und Lohnunternehmer

Dr. Heiner Hoogen hat in Bonn Agrarwissenschaften studiert und im Anschluss an das Studium am Institut für Landtechnik promoviert. Er ist spezialisiert auf die Realisierung von umfang- reichen Sanierungsmaßnahmen, von der Planung und Konzepterstellung bis hin zur praktischen Umsetzung.

 

Dieter Könnes – Journalist und Moderator

Dieter Könnes hat mehr als 20 Jahre Berufserfahrung als Journalist und durch wanderte dabei alle Stationen: Zeitung, Radio, Fernsehen.

Sein größter Erfolg in Bezug auf die Flutkatastrophe: Vor Wochen hat er es mit seinem Team und einer eigenen Talksendung auf seinem YouTube Kanal (Dieter Könnes) geschafft, die verhärteten Fronten zwischen Helfern und Verantwortlichen aufzuweichen und zu einem runden Tisch eingeladen.

 

Kooperationspartner Universität Bonn

Zur Verbesserung der Sichtbarkeit der Fach Task Force findet eine Ringvorlesung mit dem den Titel „Spontan Helfer nach der Flutkatastrophe – Impulse zur Neuausrichtung einer europäischen Resilienz Strategie“ im Rahmen des „Studium Universale“ statt.

In sechs Veranstaltungen werden die Etappen von ersten privaten, ehrenamtlichen Hilfseinsätzen bis zu einer Public-Private-Partnership Initiative für eine Wiederaufbau- Agentur vorgestellt. Es geht um die Bündelung von interdisziplinärem Know how für eine schnelle Krisenbewältigung nach der Flutkatastrophe. Dabei werden aber auch Herausforderungen bei der Bewertung der Schadenslage thematisiert und die erkannten Hürden beim sicherlich noch Jahre dauernden Wiederaufbau.

Der Journalist Dieter Könnes moderiert sechs Online- Podiumsdiskussionen live aus den Räumen der Task Force. Insgesamt 18 Experten und Expertinnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung beantworten auch nach den Diskussionsrunden die Fragen der Hörerinnen und Hörer.

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