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QVIREA

Ausbildung, Fortbildung und Weiterbildung während der beruflichen Laufbahn sind im Grundkonzept des lebenslangen Lernens verankert. Neueste technische Entwicklungen können helfen, das Lernen bzw. das Vermitteln von Inhalten zu dezentralisieren und qualitativ aufzuwerten. Gleichzeitig ermöglichen neueste Technologien auch, die sichere, verlässlich prüfbare und fälschungssichere Speicherung entsprechender Abschlüsse in digitaler Form. Die Schnittstelle zu Lernangeboten, Dozierenden, Zeugnissen und die Möglichkeit digitaler Interaktion für Nachweise und Überprüfungen sollen „Digital Cards“ bilden. Um dieses Projekt zu realisieren hat sich eine Initiative zusammengeschlossen.

Vorhaben

Wie können vorhandene Strukturen in den Bereichen eLearning, Weiterbildung, Speicherung und Datensicherheit so verknüpft werden, dass über ein Berufsleben hinweg Bildungs- und Qualifikationsnachweise erreichbar und anschließend verifizierbar abrufbar sind? Ein  genossenschaftlich geprägtes Konsortium bestehend aus Bildungsanbietern, Systementwicklern, öffentlichen Einrichtungen aus dem Tierbereich, Forschungseinrichtungen und Softwareentwicklung arbeitet seit August 2019 an der Lösung dieser Frage. QVIREA steht dabei für „Qualification“ und „Virtual Reality“. Ersteres bezeichnet den Fokus der Initiative, die Qualifizierungen nicht nur qualitativ verbessern, sondern Abschlüsse international harmonisieren und über digitale Systeme abrufbar, vergleichbar und prüfbar machen will. „Virtual Reality“ steht stellvertretend für den Einsatz moderner Technologie für das Lernen, aber auch die Speicherung und Verfügbarkeit der Daten.

 

Ziel

Die „Digital Cards“ sollen der Schlüssel zu den in einer Blockchain hinterlegten Daten sein. Abschlüsse, Nachweise, Zertifikate werden in die Blockchain geschrieben, die für Sicherheit, Verifizierbarkeit und Fälschungssicherheit steht. Als personalisierte Karten bleiben sie ein Leben lang gültig und avancieren damit zu einer neuen, digitalen Zeugnismappe, die jederzeit vorhanden und vorzeigbar ist. Die Karte ist auch der Zugang zu einer digitalen Plattform, auf der Informationen zu Kursangeboten und Lehrenden zu finden sind. Das Besondere der Karten ist die spezifische Ausrichtung auf zwei verschiedene Berufsfelder: Die „Digital Basic Card+“ ist für diejenigen gedacht, die praktisch „im Feld“ arbeiten und spezielle Aufgaben entlang der Lebensmittelproduktionskette übernehmen. Die „Digital Academic Career Card“ soll von denjenigen beantragt werden können, die eine akademische Laufbahn einschlagen und als Dozierende, Beratende und Auditierende tätig sind.

 

Features

Das digitale Setup des Vorhabens bringt auch die Frage mit sich, welche Lerninhalte digital aufbereitet werden können und damit eine Verbesserung für die Lernenden und Lehrenden bedeuten können. Aspekte des E-Learnings werden dabei geprüft, um an sinnvollen Stellen mit Augmented, Mixed oder Virtual Reality arbeiten zu können. Letzteres kann vor allem bei Eingriffen am Tier ein konzentriertes Lernen in einer Weise ermöglichen, die vermeidbare Schmerzen oder Stress beim Tier tatsächlich verhindert. Damit trägt die Digitalisierung auch zu einer Steigerung des Tierwohls bei.

 

Zeitplan

Der zu entwickelnde Prototyp wird für das aktuelle Beispiel des Umsetzens der neuen Ferkel-Betäubungs-Sachkunde-Verordnung (FerkBetSachkV) entwickelt, die im September 2019 durch Beschluss des Bundesrats geändert wurde: Demnach dürfen ab dem 1.1.2021 nicht mehr nur Veterinäre Tiere betäuben, sondern auch Landwirte. Entsprechende Schulungen und Konzepte dafür müssen deswegen schnellstmöglich entwickelt werden. Das Konsortium hat ein Konzept aufgestellt und entwickelt die nötigen Einzelanwendungen. Im Frühjahr 2020 folgt die Testphase, die im nachfolgenden Sommer evaluiert wird, um Optimierungen vorzunehmen. Das erklärte Ziel ist die Marktreife der „Digital Cards“ ab dem 1.1.2021.

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